Zu Kurt Kretschmanns 15. Todestag am 20. Januar 2022 wollen wir seiner mit einem kurzen Rückblick gedenken.

Geprägt durch Erlebnisse in früher Jugend und die furchtbare Kriegszeit, die er unter anderem als Soldat hautnah miterleben musste, war es für ihn folgerichtig, sich zum Pazifismus zu bekennen. Zeitlebens trug er das Symbol dafür an seinem Anzug.

Nach 1945 beschlossen Kurt und seine Frau Erna, sich für den Schutz der Natur und die Verschönerung der durch den Krieg verwüsteten heimatlichen Umgebung einzusetzen. So war er zeitweise als Naturschutzbeaftragter tätig und gründete 1954 zusammen mit dem örtlichen Naturschutzbeaufragten eine für diese Zeit beispielhafte Lehrstätte für Naturschutz in Müritzhof, die er mit seiner Frau 6 Jahre lang leitete. Mit der Gründung des "Haus der Naturpflege" 1960 bei seiner Wohnstätte, wollte er möglichst viele Menschen für die Natur, deren Pflege und Gestaltung begeistern. Die Besucher sollten sich in der schönen Anlagewohl fühlen, dabei Einiges lernen und z. B. für den eigenen Garten, für Betriebs- und Schulgelände oder Dorfanger übernehmen. In diesem Rahmen wurden unter Kurts Regie 40.000 Gehölze in der Umgebung gepflanzt.

Es sind viele weitere Spuren, die Kurt hinterlassen hat. Nicht nur im Naturschutz hat er sich enggagiert, so kümmerte er sich z.B. auch um Denkmalschutz. Viele Gleichgesinnte unterstützten Kurt mit Rat und Tat, unter Anderem die "Natur- und Heimatfreunde" im Kulturbund. Für Vieles holte er sich fachkundige Unterstützung. Es wurden oft langjährige Freundschaften geschlossen.

Wichtig war für ihn immer die Öffentlichkeitsarbeit. Presse, Rundfunk und Fernsehen wurden so oft wie möglich einbezogen, Artikel in in- und ausländischen Zeitschriften verfasst. Es entstanden Broschüren u.a. zum Artenschutz und zu Lehrpfaden, deren Anlage er in die Wege leitete. Später wurden einige seiner Bücher veröffentlicht. Dazu gehören Bücher über Kriegserlebnisse, seinen im Krieg gefallenen Freund und zahlreiche Gedichte zu verschiedensten Themen. Beliebt bis heute ist das Buch "Mulch total, der Garten der Zukunft", das er mit Rudolf Behm verfasste und das in mehreren Auflagen erschien.

 Mit Mitteln aus dem 1993 gewonnenen Europäischen Umweltpreis, setzte Kurt zusammen mit seiner Frau Erna 1996 die Idee von Prof. Succow um, ihr umfangreiches Lebenswerk im Blockhaus, dem ehemaligen Wohnhaus der Familie auszustellen und somit ein Naturschutzmuseum zu schaffen. Das Blockhaus und das historische Gartengelände wird durch unserem Verein gepflegt und ist nach wie vor der Öffentlichkeit zugänglich.

 Kurt Kretschmann hatte während seiner Laufbahn mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Trotzdem ließ er sich nicht entmutigen und begeisterte sich bis zum Schluss für die Natur.

 Mit unserer täglichen Arbeit, wirken wir im Sinne von Kurt Kretschmann und wollen so sein Andenken bewahren.