Erna und Kurt Kretschmann sind die Begründer des Hauses der Naturpflege.

Ihr unermüdliches Wirken ließ sie zu den Nestoren des ostdeutschen Naturschutzes werden.

Als Autodidakten widmeten sie ihr Leben dem praktischen Naturschutz.

Wichtig waren ihnen darüber hinaus ihr über siebzig Jahre lang praktizierter Vegetarismus und das Bekenntnis zum Pazifismus.

Erna und Kurt Kretschmann hatten ein offenes Haus. Sie hielten Kontakt zu vielen Menschen, weit über die Ländergrenzen hinaus. Ihr Wirken wurde deshalb mit dem Europäischen Umweltpreis geehrt. Dank ihrer starken Ausstrahlung konnten die Kretschmanns viele ihrer Ideen und Ideale weitergeben.

Das heute deutschlandweit bekannte Naturschutzsymbol – die schwarze Waldohreule auf gelbem Grund – wurde auf Initiative von Kurt Kretschmann hin geschaffen und verbreitete sich vom Haus der Naturpflege in Bad Freienwalde aus über das Land.

Viel gäbe es noch über Erna und Kurt Kretschmann zu berichten. Nachfolgend wichtige Lebensdaten:

 

Erna Kretschmann (geb. Jahnke)

* 12. November 1912 in Bollinken bei Stettin

† 06. Januar 2001 in Bad Freienwalde

Erna Kretschmann war Inspiratorin und guter Geist im Hintergrund. Obwohl sie ab 1960 Ernährerin der Familie war, hat sie alle Veröffentlichungen ihres Mannes redigiert und geschrieben. Sie hielt die Fäden in der Hand und organisierte das gemeinsame Wirken.

 

12.11.1912

  in Bollinken bei Stettin geboren

1919 - 1930

 

Volksschule / Lyzeum in Köslin

1930 - 1934  

Ausbildung zur Kindergärtnerin und Hortnerin

1935 - 1941

  Ehe mit Max Scherff, Geburt der Kinder Gilwar (1936) und Christel (1939)
1942   Ferntrauung mit Kurt Kretschmann
1945  

Mitglied des ersten Kreistages in Bad Freienwalde und Kreisrätin für Volksbildung

1951 - 1952   Referentin für Landschaftsgestaltung und Naturschutz im Rat des Kreises Bad Freienwalde

1952 - 1962

  Mitarbeit im zenralen Fachausschuss für Landschaftsgestaltung und Naturschutz im Kulturbund
1953   Teilnahme am Lehrgang für Landeskultur in Tharandt/ Sachsen
1954 - 1960   Mitarbeit in der Lehrstätte für Naturschutz „Müritzhof“
1954 - 1960   Ehrenamtl. Mitglied der Bezirksleitung des Kulturbundes und Bezirksbeauftragte für Naturschutz in Frankfurt/O.
1960 - 1964   Bezirkssekretärin für Natur und Heimat im Kulturbund Frankfurt/O.
1964 - 1968   Arbeit in der Volksbuchhandlung Bad Freienwalde
1968 - 1982   Mitarbeit im Haus der Naturpflege
1993   Erhalt des Europäischen Umweltpreises (gemeinsam mit ihrem Mann)
1998   Verleihung der Goldenen Ehrennadel des NABU
1999   Ehrenbürgerin der Stadt Bad Freienwalde (gemeinsam mit Ihrem Mann)

 

 

 

Kurt Kretschmann

* 2. März 1914 in Berlin
† 20. Januar 2007 in Bad Freienwalde
 
 Kurt Kretschmann
 

02.03.1914

  in Berlin geboren

1920 - 1928

 

Besuch der Volksschule

1928 - 1931  

Schneiderlehre

1941

  Einberufung zum Kriegsdienst
1942   Heirat mit Erna Scherff
1945  

Heimaturlaub - Desertion - 75 Tage lang in einem Erdloch unter einer Gartenlaube auf dem jetzigen Gelände des Hauses der Naturpflege verbracht

1945 - 1946   Bau des Blockhauses als Wohnhaus (jetzt Naturschutzmuseum) in Bad Freienwalde

1949

  Kreisbeauftragter für Naturschutz im Kreis Oberbarnim
1950   Einführung des Naturschutzsymbols mit der Waldohreule
1951   Landesbeauftragter für Naturschutz im Land Brandenburg
1952 - 1954   Referent für Naturschutz an der Akademie der Landwirtschafts­wissenschaften in Berlin
1954 - 1960   Gründer und Leiter der Lehrstätte für Naturschutz „Müritzhof“
ab 1960   Umgestaltung  seiner  Gartenanlage zum öffentlichen „Haus der Naturpflege“  als Lehrbeispiel für praktischen Naturschutz und Gartenbau
1976   Gründung und Leitung der europaweit agierenden  Arbeitsgruppe  Weißstorch
1982   Kretschmanns übertragen aus Altersgründen  das „Haus der Naturpflege“  an die Stadt Bad Freienwalde
ab 1990   intensive Beschäftigung mit Mulchgärtnerei - 1996 Herausgabe des Buches „Mulch Total“
1991   Berufung zum Ehrenpräsidenten des Naturschutzbundes Deutschland
1993   Erhalt des Europäischen Umweltpreises (gemeinsam mit seiner Frau)
1999   An seinem 85. Geburtstag – Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Freienwalde (gemeinsam mit seiner Frau)
2001   Tod seiner Frau Erna
2007   bis zu seinem Tod am 20.01.2007 nahm er rege am öffentlichen Leben teil, pflegte viele Kontakte und schrieb Gedichte