Das Wirken der Kretschmanns im Alter umfasste zum großen Teil die Arbeit und die empirische Beobachtung seines totalen Mulchgartens auf dem Gelände der Berliner Straße 24 in Bad Freienwalde. Kurt Kretschmann wollte seinen dortigen Garten als Modellgarten verstehen. Er sah in der Mulchmethode eine Chance für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und der nachhaltigen Nutzung von Böden. Dabei konnte er bei der Auswertung der Mulchmethode mit dem Dipl.- Chemiker Rudolf Behm; Eberswalde, Dr. Monika Joschko; Müncheberg, Prof. Dr. Otto Graff; Braunschweig-Völkenrode, und dem Studenten der Eberswalder Fachhochschule Daniel Fischer zusammenarbeiten.

Dazu entstanden viele Artikel und das Buch „Mulch total- der Garten der Zukunft.“

Herr Kretschmann verstarb 2007 und sein gut besuchter Mulchgarten wurde 2008 aufgegeben. Für uns, die wir das Erbe der Naturschutznestoren Erna und Kurt Kretschmann erhalten, ergab sich daraus die Notwendigkeit, den „Totalen Mulchgarten“ weiterzuführen.

Anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Hauses der Naturpflege und des 60jährigen Jubiläums der Naturschutzeule im Jahre 2010 schuf der Verein mithilfe einer Zuwendung des Umweltministeriums Brandenburgs einen „Totalen Mulchgarten“ im Haus der Naturpflege nach Vorlage Kurt Kretschmanns. Der Erwerb eines Gartengrundstückes am Haus der Naturpflege durch die Stadt Bad Freienwalde wurde von der Stiftung NaturschutzFonds Brandenburg gefördert und ermöglichte das Vorhaben. Von 2008 bis 2010 wurde der Garten auf einer Fläche von ca. 700 qm zu einem Schau-Mulchgarten nach Kurt Kretschmann umgestaltet und gleichzeitig für ein soziales Projekt genutzt, es können sich Interessierte ein Beet im Mulchgarten zur Eigennutzung mieten.

Einen Großteil des Pflanzenbestandes, sowie Schilder und ein Regenwurmdenkmal wurde für den Nachfolgegarten zur authentischen Ausstattung verwendet. Die Mulchgarten-Anlage wird für die Umweltbildung genutzt, unter Anderem gemeinsam mit unserer Partnerschule, der „Erna-und-Kurt-Kretschmann-Oberschule“ Bad Freienwalde.

Die Mulchmethode als nachhaltige und ressourcensparende Wirtschaftsform bekommt für die Umwelt eine immer größere Bedeutung. Durch diese Wirtschaftsweise wird die Bodenfruchtbarkeit und Bodenstruktur von Gartenböden verbessert und langfristig erhalten, gleichzeitig fördert sie alle bodenwohnenden Lebewesen. Die Wirkung des Mulchens erstreckt sich laut Prof. Succow  bis auf die Klimagestaltung.

Es kann zu diesem Thema ein Seminar/eine Führung für Gruppen gebucht werden.